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Koyasan – Kulturstätten, Spiritualität und Religion
Auch wenn Koyasan touristisch erschlossen ist und sich hauptsächlich durch Touristikeinnahmen sowie Pilger und Spenden finanziert, bleibt es ein heiliger, mystischer Ort.
Religion und Spiritualität sind in Koyasan auch heute noch allgegenwärtig und werden aktiv gelebt.
Insgesamt 52 Tempel bieten Gästen die Möglichkeit, in einem Tempel zu übernachten und die kulinarischen Genüsse der buddhistisch-japanischen Küche (vegetarisch) zu entdecken.
Um 7 Uhr heute früh haben wir an der Morgenandacht und Meditation in unserem Tempel teilgenommen.
Danach haben wir den halben Berg erlaufen.
Angefangen vom Friedhof – separater Artikel – über viele Tempel –
… bis hin zum Daimon Tor, welches den offiziellen Eingang zum Berg Koya markiert.
Im Inneren des Tores befinden sich die sogenannten Rikishin. Diese beiden sind die größten Wächter in ganz Japan!
Heute Nacht schlafen wir ein letztes Mal auf Tatami Matten und einem Futon.
Morgen verlassen wir Koyasan und fahren zu unserem letzten Ziel: Osaka.
Wir sind etwas wehmütig. Die Zeit verfliegt leider wie im Flug und wir können kaum glauben, dass diese großartige Reise bereits in 5 Tagen vorbei sein soll…
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Okunion – der größte Friedhof Japans
Die Hochebene von Koyasan und die Tempelstadt liegen auf einer Höhe von 800 Metern. Die umliegenden Berge, die die Hochebene einschließen, sind Teil des Kii-Gebirges und noch einmal um einiges höher.
Seinen besonderen Charme und seine Kraft verdankt Koyasan einem Mönch namens Kukai (Meer der Leere), der heute unter dem Namen Kōbō Daishi jedem Japaner ein Begriff ist.
Vor 1200 Jahren errichtete dieser auf dem schwer zugänglichen Berg Koya ein Eremitenkloster, woraus im Laufe der Jahrhunderte die höchst verehrte Stätte des japanischen Shingon-Buddhismus heranwuchs. Dieser ist mit seinen 12 Millionen Anhängern heute eine der bedeutendsten Religionsgruppen Japans.
Am 15. Juni 774 aristokratisch geboren und mit einer höfischen Ausbildung ausgestattet, beschloss der junge Kukai statt Hofbeamter lieber Mönch zu werden. So zog er als Eremit und wandernder Asket durch die Berge, studierte den Buddhismus und reist auch nach China. So erklärt sich auch der chinesische Einfluss, den man auch heute noch sehen kann. Er brachte Kultur und Wissen mit nach Japan.
Kukai legte nicht nur im Jahre 816 den Grundstein für Koyasan, sondern gründete auch 828 in der neuen Hauptstadt Heian-kyō (heute Kyōto) für die Angehörigen der unteren Gesellschaftsschichten eine private Lehranstalt zur umfassenden Bildung in Wissenschaft und Kunst. Leider wurde diese bereits zehn Jahre nach seinem Tod wieder geschlossen. Trotzdem hatte er einen großen Einfluss auf die Bildung in Japan.
So ist es kein Wunder, dass Kukai nach seinem Tod den Ehrentitel Kōbō Daishi (Meister der Lehrverbreitung) erhielt.
Kukai wird in ganz Japan auch heute noch verehrt und seine Ruhestätte ist ein echter Pilgerort.
Viele seiner Anhänger sind der festen Überzeugung, dass Kōbō Daishi nicht tot ist sondern sich in ewiger Meditation zwischen Leben und Tod befindet.
Dies ist auch der Grund, warum Mönche ihm auch heute noch 2x täglich Essen bringen.
Okunion gilt in Koyasan als heiligster Ort.
Der Friedhof ist mit geschätzt 500.000 Begräbnisstätten Japans größter Friedhof.
Man findet auf dem Friedhof nicht nur die sterblichen Überreste von japanischen Kaisern, Shogunen und Samurai, sondern auch Firmengräber von Unternehmen wie Toyota, Nissan, Panasonic und Kirin Bier.
Eine Kuriositäten ist das „Cenotaph of Shin Maywa“ – ein Denkmal des japanischen Flugzeugherstellers ShinMaywa Industries. Die Rakete ist schon von weitem zu sehen.
Neben den vielen Grabstätten fallen einem immer wieder die Jizō Bosatsu Mönchsstatuen mit ihren roten Kinderlätzchen auf. Der Jizō-Totenkult soll Müttern und Vätern über ihren Schmerz über abgetriebene oder früh verstorbene Kinder hinweg helfen. Dabei hilft das Wissen, dass Jizō die sogenannten ‚Wasserkinder‘ sicher über den Fluss der Unterwelt ins Paradies begleitet. Durch das rote Lätzchen erkennt Jizō deren Geruch.
Man könnte hundertmal über diesen Friedhof gehen und immer noch etwas Neues entdecken.
Weil der Friedhof wirklich faszinierend ist, waren wir am Abend nochmals dort.
Selbe Figur bei Tag
Und bei Nacht
Geschrieben aus Japan: -
Nächstes Ziel: Koyasan
Übernachten im buddhistischen Tempel
Koyasan ist ein Ort, der in Japan als heilig und magisch gilt. Die alte buddhistische Tempelsiedlung liegt in den Kii-Bergen in unberührter Natur im Hochland der Präfektur Wakayama südlich von Osaka.
Von Kyoto ging es für uns zunächst mit der Bahn nach Osaka.
Von dort mit der Lokalbahn weiter nach Hashimoto, wo wir uns zur Mittagszeit stärkten.
Weiter mit einer Bergbahn, die sich gemächlich den Berg hinauf schlängelt.
Da die Strecke nur eingleisig ist, muss der Zug an verschiedenen Stellen einen Moment warten, um den Gegenzug durch zu lassen.
An der Gokurakubashi Station angelangt, ging es mit einer Zahnradbahn weiter steil nach oben.Nun noch ein paar Stationen mit dem Bus und dann haben wir nach fast 6 Stunden und 6x umsteigen unsere nächstes Ziel, den Fudo-in Tempel, in dem wir auch übernachten werden, erreicht.
Hier bleiben wir 2 Nächte
Mit einem tollen Abendessen beenden wir den Tag, chillen noch ein wenig bei einem Becher Sake und einem herrlichen Blick in den beleuchteten Garten und freuen uns auf morgen.
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Kyoto – ehemalige Kaiserstadt
Kyoto gilt als kulturelles Herz Japans.
Hunderte von shintoistischen Schreinen und buddhistischen Tempeln, stimmungsvolle Gärten, kleinen alten Gassen und historische Architektur machen Kyoto zu einem Highlight unserer Japanreise.
An unserem ersten Tag machten wir eine Stadtrundfahrt mit Kaz
Das Böse kommt aus Nord-Ost
… das glauben die Menschen in Kyoto und damit das Böse verwirrt wird und nicht weiß wohin es gehen soll, werden die Ecken an Nord-Ost Kreuzungen einfach weg gemacht…
Sehenswert Themen Cafés:
2D
Mini Pig
Traditionelles Handwerk. Hier werden Lampions noch mit der Hand bemalt:
Und nun noch ein paar Impressionen aus Kyoto der letzten 4 Tage.
Wir hatten zwar etwas wenig Kirschblüten, dafür 19 Grad und Sonnenschein. Was ein Glück! Heute fahren wir weiter nach Kyosan – bei Regen.
Kyosan liegt in den Bergen knapp 100 km entfernt von Kyoto. Wir werden 6x umsteigen und ca. 3 Stunden benötigen
Geschrieben aus Kyōto, 上京区, Japan: -
Der Kimono – ein Stück japanische Tradition
Eigentlich bedeutet das japanische Wort Kimono wörtlich nur „Anziehsache“.
Seit dem 8. Jahrhundert wurde der Begriff für ein spezielles Kleidungsstück benutzt, nämlich für die knopflose Robe, die mit einem Gürtel um die Taille geknotet wird, ähnlich wie ein Bademantel – aber eben aus sehr viel kostbareren Materialien.
Aus den anfangs eher schlichten und einfarbigen Kimonos wurden spätestens während der wohlhabenden Jahre der Edo-Zeit (1600–1868) immer buntere, aufwändigere und kostbarere Gewänder.
Möglich wurde dies nicht zuletzt durch enorme Fortschritte in der Handwerkskunst, vor allem in den Web- und Färbetechniken.
Auch heute noch ist das Kleidungsstück nicht an einen Stoff gebunden, sondern kann in vielen Materialien getragen werden.
Während Männer oft einen Mantel in schwarz bevorzugen, ist der Damen-Kimono meist lang. Nicht selten wird die kurze Variante als eine Art dünne Jacke getragen und auch der Gürtel ist bei den Kimonos für Männer deutlich schmaler sowie die Ärmel etwas kürzer – sie gehen nicht über die Hände.
Geschrieben aus Kyōto, 上京区, Japan: