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Geheimnisvolle Welt der Geishas
„Gei“ (Kunst) – „Sha“ (Person)
Geishas, die „Personen der Kunst“, sind weibliche Künstlerinnen, die eine beeindruckende Bandbreite an traditionellen japanischen Künsten beherrschen. Von Musik und Tanz bis zu klassischer Literatur und Gesellschaftsspielen – Geishas sind wahre Meisterinnen ihres Handwerks und sie sind Künstlerinnen, KEINE Prostituierten!
Maikos – Schülerinnen der Kunst
Der Hauptunterschied zwischen Geishas hier in Kyoto werden sie Geikos genannt und Maikos liegt in ihrer Erfahrung und Ausbildung. Ihre Ausbildung dauert mehrere Jahre, bis sie ihre Fertigkeiten perfektioniert haben. Die Frauen beginnen oft schon im jungen Alter damit, sich auf das Leben als Geisha vorzubereiten.
In den historischen Stadtvierteln von Kyoto leben und arbeiten sie noch heute.
Dieses Haus sieht zunächst aus wie alle anderen, ist jedoch ein Boarding House. Also ein Wohnhaus für Maikos.
Die jungen Mädchen wohnen in einer Art WG mit andern Maikos, zum Teil sind auch Geikos mit untergebracht sowie mit einer House-Mother. Diese passt auf die zum Teil erst 15 Jahre alten Mädchen auf.
Auf den hölzernen Tafeln am Hauseingang stehen die Namen der Bewohnerinnen.
Der Tag einer Geiko ist durchstrukturiert und von Riten und Traditionen geprägt. Die Vorbereitung dauert Stunden – vom kunstvollen Anlegen des Kimonos bis zur akkuraten Gestaltung des Make-ups. Bevor die Nacht beginnt, verbringen sie Stunden damit, sich auf ihre Auftritte vorzubereiten.
Die Abende der Geikos sind geprägt von Eleganz und Finesse. In sogenannten Ozashiki, traditionellen Teehäusern, unterhalten sie ihre Gäste mit Musik, Tanz und Gesprächen. Das tiefe Verständnis für die japanische Kultur und die hohe Kunst der Unterhaltung machen diese Treffen wohl zu einem unvergesslichen Erlebnis.
Teehäuser sind an den offiziellen Plaketten rechts neben der Türe, zu erkennen.
Wir haben insgesamt 3 Geikos an uns vorbei huschen sehen. Ein irres GefĂĽhl, da sich so viele Geschichten um diese Damen ranken.
Interessant auch noch zu wissen: eine Geiko lebt so lange in der WG, bis sie so gut ist, dass sie oft gebucht wird und sich selbst versorgen kann.
Sie darf so lange als Geiko arbeiten, wie sie will. Sie älteste Geiko in Kyoto soll wohl 91 Jahre alt sein.
Wenn sie heiratet, darf sie nicht mehr als Geiko arbeiten. Sollte sie sich aber scheiden lassen, darf sie wieder.
Und hier noch ein paar Eindrücke vom nächtlichen Geschehen in der Nähe der Geisha-Viertel.
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Nara – viele Tempel, zahme Rehe und Ăśbertourismus
Im strömenden Regen und 14 Grad Celsius sind wir in Hakone gestartet.
Unser Ziel: Nara – ca. 380 km westlich von Hakone.
Zunächst geht es mit dem Bus nach Odawara, von dort mit dem Shinkansen nach Kyoto und dann weiter mit einem anderen Zug nach Nara.
Das Nutzen öffentlicher Verkehrsmittel ist super einfach in Japan. Wenn man weiĂź wie es geht, man die Schilder lesen kann und sich die Ticketautomaten auf englische Sprache umstellen lassen…
Scheinbar ist Nara eines der Highlights jeder Japan Rundreise.
Man findet hier unzählig viele Tempel und Schreine auf relativ engem Raum sowie zahme Rehe, die mit Reis-Crackern gefĂĽttert werden dĂĽrfen. In Nara kann man ins historische Japan eintauchen und genau das soll einen Besuch so spannend machen – steht in den ReisefĂĽhrern.
Zugegeben, die Fahrt war wirklich einmalig.
Der rasend schnelle Shinkansen ist eine Faszination. Sehr schön war auch die Fahrt in einem speziellen Zug mit großen Sightseeing Fenstern.
In Nara angekommen gingen wir direkt zu einem Fahrradverleih.
Wir waren etwas irritiert, da niemand zu sehen war. Auf einmal kam eine Stimme aus einem Computer und begrüßte uns. Die weibliche Stimme navigierte uns durch den Verleihvorgang. Nachdem wir ein Formular befüllt, Tickets gedruckt und auf das Formular geklebt, den Ausweis gescannt und am Automaten bezahlt hatten, bekamen wir von der freundlichen Stimme die Nummern für die Zahlenschlösser.
Etwas verwirrt aber auch glücklich, dass wir es geschafft hatten, radelten wir voll bepackt zur nächsten Bleibe:
Und dann… Rehe fĂĽttern
Danach stand eigentlich die Besichtigung diverser Tempel und Schreine auf dem Programm. Es waren allerdings ĂĽberall ewig lange Schlangen und so entschieden wir uns fĂĽr ’nur‘ Herumradeln. Haben dabei viele schöne Sachen entdeckt:
Zum Abendessen fanden wir ein tolles kleines Isakaya. AuĂźer uns nur Japaner/innen und auch keine englische Speisekarte. Bestellen also auf gut GlĂĽck. Lecker war es!!!
Nach dem Essen verschlug es uns noch in eine coole Bar.
War wieder ein toller Tag!
Als nächstes geht es weiter nach Kyoto. Wir sind gespannt, was uns dort erwartet…
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Ryokan – SchiebetĂĽren und Reispapier
Ryokan sind traditionelle japanische Unterkünfte, die es bereits seit Jahrhunderten gibt. Das älteste ist wohl 1.300 Jahre alt.
Sie befinden sich typischerweise in ruhigen Gegenden auĂźerhalb der Stadtgebiete.
Das unsere, Fukuzumiro, liegt direkt an einem Fluss, der uns mit seinem lauten Rauschen in den Schlaf wiegt.
Die Räume und Gebäuden sind mit Tatamimatten ausgelegt. Im Kern bestehen sie aus Reisstroh, das von weicherem, gewobenen Binsenstroh umwickelt ist.
Jeder Raum hat zig SchiebetĂĽren, welche mit Reispapier bespannt sind.
Alles wirkt sehr leicht, dĂĽnn, zerbrechlich.
Seine Schuhe gibt man am Eingang ab. Ein Ryokan wir niemals damit betreten.Man erhält stattdessen Schläppchen.
Beim Betreten des WCs mĂĽssen diese wiederum in spezielle Toiletten-Schuhe getauscht werden. Sie stehen am Eingang bereit und sind meist mit einem eindeutigen WC-Aufdruck gekennzeichnet.
Ein Ryokan stellt seinen Gästen Yukata (eine Art Morgenmantel) zur Verfügung. Den Yukata trägt man den ganzen Tag auf dem Gelände und japanische Gäste nehmen ihn üblicherweise auch mit ins Onsen.
Ein Onsen gehört oft auch dazu. Viele Ryokan sind in Gegenden zu finden, in denen es heiße Quellen (onsen). Als Gast kann man diese Quellen entweder in Gemeinschaftsbädern oder in Privatnutzung genießen.
Was ebenfalls zu einem Aufenthalt in einem Ryokan gehört ist ein japanisches FrĂĽhstĂĽck sowie ein Abendessen Kaiseki genannt. Kaiseki st ein typisch japanische Essen – ein Festmahl – welches aus vielen kleinen Gerichten besteht und in mehreren Gängen serviert wird. Misosuppe und Reis sind immer als Teil des MenĂĽs dabei, der Rest spiegelt lokale Spezialitäten und Zutaten wieder. MeeresfrĂĽchte in Form von Sashimi, saftigem Krebsfleisch oder einem wackeligen MeeresfrĂĽchte-Stich. Gegessen wird im Zimmer.
Ein Zimmer in einem traditionellen Ryokan verfĂĽgt in der Regel nicht ĂĽber ein Bett. Nach dem Abendessen werden die Tischchen ab- und weggeräumt und ein Futon auf dem Boden vorbereitet. Futons bestehen aus einer faltbaren Matratze und einer warmen, kuscheligen Bettdecke und sind – man glaubt es nicht – total gemĂĽtlich.
Für uns zuständig ist Akiko. Sie schwebt um uns wie eine Feder. Ist unglaublich freundlich, bringt uns Tee, das Essen, richtet das Bett,..
Wir fühlen uns anfänglich peinlich berührt ob dieser extrem freundlichen und umsorgenden Art. Dies ist es aber, was Japaner an einem Ryokan lieben: sie gelten als Inbegriff des japanischen „Omotenashi“-Kundenservice. Na dann, genießen wir uns lassen und verwöhnen!
Morgen geht es weiter in Richtung Westen nach Nara. Nara war von 710 bis 784 unter dem die Hauptsache Japans und ist ca. 380 km entfernt von Hakone. Wir werden zum ersten Mal mit dem berĂĽhmten Schnellzug Shinkansen fahren und 2x umsteigen mĂĽssen. In Deutschland undenkbar – hier fahren die ZĂĽge pĂĽnktlich- sollte also klappen.Wir sind gespannt, was uns so noch erwartet…und ist heute vor allem fĂĽr die vielen zahlen Hirsche bekannt, die durch den Nara Park laufe. Und einen Kn
Geschrieben aus Japan: -
Nächster Stop: Hakone
Hakone befindet sich ungefähr 100 Kilometer westlich von Tokio in den Bergen.
Besonders bekannt ist Hakone fĂĽr zwei Dinge:
Zum einen ist Hakone einer der bekanntesten Orte in Japan, um in den traditionellen Quellen, den sogenannten Onsen zu baden.
Zum anderen befindet sich Hakone nicht weit vom Mount Fuji entfernt, sodass man bei klarer Sicht und viel GlĂĽck einen Blick auf das Nationalheiligtum werfen kann. Wir hatten heute kein GlĂĽck. Er lag komplett im Nebel…
Hakone liegt zudem am Ufer des Ashi-Sees. Er ist ein Kratersee, der vor mehreren Tausend Jahren durch einen Ausbruch des Hakone- Vulkans entstanden ist (welcher im Ăśbrigen immer noch aktiv ist).
Der Hakone Schrein liegt ebenfalls sehr nah am Ashisee, was einen Besuch zum Muss macht.
Owakudani ist ein aktives Vulkan-Tal, als „Jigokudani“, das Tal der Hölle, bekannt. Dieser Titel geht auf die vulkanischen Gase zurück, die unterhalb des Tales aufsteigen.
Das Tal erreicht man ĂĽber eine Seilbahn. Bei der Fahrt mit der Seilbahn hat man einen herrlichen Ausblick auf die Umgebung und kann gegen Ende auch bereits ins Tal sehen und die dampfenden Schwefelquellen beobachten.
Besonderheit: hier werden Eier in dem Schwefeldämpfen zu schwarzen Eiern gegart. Der Verzehr eines Eies soll das Leben um 7 Jahre verlängern..
Mit Bus, Boot, Seilbahn, Cable Car und Zug haben wir eine Runde um den Berg gedreht und hatten wirklich GlĂĽck mit dem Wetter.Es war Regen a
Gesagt, dieser kam aber erst, als wie schon weiter im Quartier waren!
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Kein Regen und strahlender Sonnenschein
Augen auf und dieser Blick aus dem Hotelzimmer:
Wenn der Tag so beginnt, sollte man etwas daraus machen.
Heute ist Quartierwechsel angesagt. Die Gelegenheit, bei schönem Wetter nochmals einen Blick auf die Stadt von unten aber auch von oben zu bekommen, wollten wir uns aber nicht entgehen lassen.
Kurzentschlossen also Einlasstickets für den Tokio Skytree gekauft und mit dem Aufzug hinauf auf 635 Meter Höhe.
Der Skytree ist das höchste Gebäude Japans und nach dem Burj Dubai das zweithöchste der Welt.
Der Blick von oben ist unbeschreiblich.
360 Grad Rundumsicht und man hat den Eindruck, an die Stadt hat einfach kein Ende….
Roter Pfeil – unser Hotel.
Nach diesem phänomenalen Blick verlassen wir Tokio und machen uns mit dem Zug auf den Weg nach Hakone.
Geschrieben aus Japan: